Glossar
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Ablenkgeschwindigkeit
Durch das Anlegen einer sich zeitlich verändernden Spannung an die Ablenkplatten wird das Bild auf dem Phosphorschirm der Streakröhre bewegt. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung wir mit Ablenkgeschwindigkeit bezeichnet. Die Geschwindigkeit wird typisch als Zeiteinheit je Längeneinheit (z.B. ps/mm) angegeben um einfacher den auf dem Schirm gemessenen Abstand in eine Zeitinformation umrechnen zu können.
Ablenkgeschwindigkeit–Nichtlinearität
Die Ablenkgeschwindigkeit, mit der sich das Bild über den Phosphorschirm bewegt, kann sich entlang der Ablenkrichtung innerhalb einer durch die Ablenkeinheit vorgegebenen Toleranzgrenze ändern. Die Abweichung vom Durchschnittswert wird dabei als Nichtlinearität der Ablenkgeschwindigkeit bezeichnet. Praktisch bleibt die Abweichung bei einer eingestellten Ablenkgeschwindigkeit in Bezug auf die Schirmposition unverändert.
Ablenkeinheit
Teil einer Streakkamera der die elektrischen Spannungen für die Ablenkplatten der Streakröhre erzeugt. Die Ablenkung des Elektronenstrahls erfolgt dabei mit einer einstellbaren Ablenkgeschwindigkeit. Die Ablenkeinheit kann integraler Bestandteil der Streakkamera sein oder als modulare und auswechselbare Einheit mit der Kamera verbunden werden. Ablenkeinheiten unterscheiden sich durch den prinzipiellen zeitlichen Verlauf der Ablenkspannung. Wird nach jedem Triggerimpuls eine Rampenspannung erzeugt, so werden diese Einheiten als getriggerte Ablenkeinheiten (TSU, Triggered Sweep Unit) bezeichnet. Wird eine hochfrequente, sinusförmige Spannung erzeugt, so wird die Einheit als Synchroscan Ablenkeinheit (SSU, Synchroscan Sweep Unit) bezeichnet.
Auslesekamera
Das auf dem Phosphorschirm der Streakröhre entstandene Bild wird mit einer empfindlichen Kamera erfasst und einem Computer für die weitere Verarbeitung übergeben. Neben den allgemeinen Anforderungen an CCD Kameras wie hohe Empfindlichkeit und geringes Rauschen muss eine Auslesekamera für Streakanwendungen eine effiziente Kopplung an den Phosphorschirm ermöglichen.
Auslesebereich
Der von der Auslesekamera erfasste Bereich des Phosphorschirms der Streakröhre wird mit Auslesebereich bezeichnet. In Richtung der Zeitachse ist die Größe typischerweise durch den Bereich mit konstanter Ablenkgeschwindigkeit gegeben. In räumlicher Richtung ist die Vergrößerung der Streakröhre und die Länge des Schlitzes auf der Photokathode der Streakröhre zu beachten.
Ausleserauschen
Das Ausleserauschen wird für hochwertige und empfindliche CCD- und zum Teil auch CMOS-Kameras angegeben. Es gibt die durch die Ausleseelektronik der Kamera hervorgerufene Fluktuation des Signals an. Um das Ausleserauschen besser mit den Eigenschaften des CCD- oder CMOS-Sensors vergleichen zu können, wir das Ausleserauschen in Elektronen angegeben. Nicht zu verwechseln ist das Ausleserauschen mit den Rauscheigenschaften des Sensors selbst.
Austasten (Blanking)
Damit wird generell das Austasten eines Signals für eine bestimmte Zeit beschrieben. Im Gegensatz zum elektronischen Verschluss (Gating) wird der Elektronenstrahl beim Austasten durch Anlegen einer geeigneten Spannung an den Ablenkplatten vom Phosphorschirm weggelenkt.
Bayer-Matrix
Weil CCD und CMOS Sensoren nur verschiedene Helligkeitswerte in ein elektronisches Signal umwandeln können, nicht aber die Farbe, werden die Pixel von Farbsensoren mit Farbfiltern ausgestattet. Eine verbreitete Art der Anordnung der Filter ist die Bayer-Matrix (Bayer-Pattern). Aus einer Gruppe von z.B. 4 Pixeln kann die Helligkeits- und Farbinformation berechnet werden.
Belichtungszeit
Bei CCD und CMOS Kameras wird damit die Zeitdauer bezeichnet, während der der Sensor empfindlich ist.
Bildrate
Anzahl der Bilder pro Zeiteinheit angegeben typisch als Bilder pro Sekunde (Bilder/Sek.) oder in der englischen Form als Frames per Second (fps).
Bildverstärker
Dies sind Vakuumröhren, die zumindest aus einer Photokathode und einem Phosphorschirm bestehen. Eine angelegte Spannung beschleunigt die von der Photokathode emittierten Photoelektronen auf den Phosphorschirm, um dort ein helleres Bild als am Eingang der Röhre zu erzeugen. Röhren der ersten Generation (Gen. 1) verwenden eine elektrostatische Fokussierung zwischen Photokathode und Phosphorschirm. Bildverstärker der zweiten Generation (Gen. 2) verwenden eine mit sehr geringem Abstand zur Photokathode und Phosphorschirm positionierte Mikrokanal-Bildplatte (MCP). Diese dient zur Erhöhung der Elektronenzahl (Sekundärelektronen). Bildverstärker weiterer Generationen (Gen. 3) setzen spezielle Materialien für die Photokathode ein, um den Quantenwirkungsgrad zu erhöhen.
Blemish (Fleck)
Phosphorschirme und faseroptische Platten in Bildverstärkern und Streakröhren können kleinere Fehlstellen haben. Ist an einer Fehlstelle die Transmission oder Verstärkung geringer als in der direkten Umgebung, erscheint dies als dunkler Fleck. Dieser wird als Blemish bezeichnet.
CCD Sensor
Lichtempfindlicher Halbleitersensor, der zur Umwandlung einer Bildinformation in ein elektrisches Signal verwendet wird. Das auf der Sensorfläche auftreffende Licht erzeugt lokal eine der Lichtmenge proportionale Ladung, die beim Auslesen zum Ausleseverstärker transportiert wird. CCD (Charge Coupled Device ) Sensoren zeichnen sich durch hohe Empfindlichkeit und geringes Dunkelrauschen aus weshalb sie immer noch für hochwertige Kameras verwendet werden.
CMOS Sensor
Ähnlich wie CCD Sensoren wandeln auch CMOS Sensoren Bildinformationen in ein elektrisches Ladungsbild. Im Gegensatz zu CCDs wird die erzeugte Ladung aber nicht über eine Vielzahl von Ladungswannen transportiert, sondern lokal detektiert und danach für eine erneute Belichtung gelöscht. Die verwendete Halbleitertechnologie (CMOS) erlaubt eine deutlich einfachere Integration verschiedener Verarbeitungseinheiten (z.B. Analog-Digital-Wandler) auf dem gleichen Sensor. Durch den Wegfall des Ladungstransportes kann das Auslesen einfacher parallelisiert werden und damit schneller erfolgen. Diese Eigenschaften führen unter anderem zur bevorzugten Verwendung von CMOS Sensoren in Hochgeschwindigkeits-Kameras.
C-mount
Mit C-mount wird der mechanische Anschluss eines Objektivs bezeichnet. Damit ist der Gewindeanschluss (Durchmesser 1“ = 25.4mm) und das Auflagemaß (17.526 mm) festgelegt. Generell werden C-mount Objektive für kleinere Formate bis ca. 16 mm Bilddiagonale eingesetzt.
CTF
Diese Abkürzung steht für Contrast Transfer Function. Im Vergleich zur MTF wird ein Signal mit rechteckförmiger Modulation am Eingang angelegt. Die CTF kann in der Praxis einfacher gemessen werden.
CW Laser
CW ist die Abkürzung für „Continuous Wave“. Laser dieses Typs liefern keinen zeitlich modulierten oder gepulsten Strahl sondern einen Strahl mit zeitlich konstanter Leistung.
Doppel-Ablenkung
Wird die Streakröhre nicht nur mit einem Ablenkplattenpaar, sondern mit einem zusätzlichen, orthogonal angeordneten Ablenkplattenpaar ausgerüstet, so wird ein Betrieb mit Doppel-Ablenkung möglich. Typischerweise wird das der Photokathode nähere, erste Ablenkplattenpaar für eine schnelle Ablenkung mit höherer Frequenz verwendet. Das dem Phosphorschirm nähere, zweite Ablenkplattenpaar wird dann für eine geringere Ablenkgeschwindigkeit mit einer geringeren Ablenkfrequenz eingesetzt. Wird keine orthogonale Ablenkung benötigt, kann das zweite Ablenkplattenpaar einfach ohne Ansteuerspannung belassen werden.
Dunkelrauschen
Ein lichtempfindlicher Detektor erzeugt auch ohne Lichteinwirkung ein Signal. Bei Photokathoden entsteht dies durch die thermisch angeregte Emission von Elektronen. Dieser Strom kann direkt als Elektronen je Flächeneinheit angegeben werden. Siehe auch EBI.
Bei CCD und CMOS Sensoren ist der Leckstrom dafür verantwortlich, dass sich in jedem Pixel Ladungen sammeln, die dann mit der eigentlichen Bildinformation ausgelesen werden. Hier wird zwischen dem Mittelwert dieses Stromes (Dunkelstrom in Elektronen je Pixel und Zeiteinheit) und der Fluktuation (Dunkelrauschen) der Anzahl der Elektronen unterschieden. Das Dunkelrauschen wächst mit der Quadratwurzel der Anzahl der durch den Dunkelstrom erzeugten Elektronen, wenn diese Anzahl vereinfacht als normalverteilt angenommen wird. Eine Verringerung des Dunkelstroms (Dunkelrauschen) erreicht man durch Kühlung des Sensors oder durch die Verkürzung der Integrationszeit (Belichtungszeit).
Dunkelsignalrauschen
Siehe Dunkelrauschen
Dunkelsignal-Uniformität
Bei CCD oder CMOS Bildsensoren entsteht am Sensorausgang auch bei unbeleuchtetem Sensor ein Signal. Zusätzlich wird dieses Signal von der Ausleseelektronik beeinflusst. Die Änderung des Dunkelsignals als Funktion der Pixelposition wird als Dunkelsignal-Uniformität bezeichnet. Hiervon zu unterscheiden sind sich zeitlich ändernde und allgemein mit Rauschen bezeichnete Signalanteile.
EBI
Diese Abkürzung steht für Equivalent Background Illumination und wird für Streakröhren und Bildverstärker angegeben. Damit wird eine Beleuchtungsstärke z.B. in µlux bezeichnet, die genau die gleiche Anzahl an Photoelektronen erzeugt als die Anzahl der bei Dunkelheit durch das Eigenrauschen emittierten Elektronen. Für die Messung wird ein Schwarzkörperstahler bei 2850 K verwendet, dessen Beleuchtungsstärke mit einem Luxmeter festgelegt wird. Durch diese Methode ist der EBI Wert nicht nur vom absoluten Dunkelstrom, sondern auch von der spektralen Empfindlichkeit des Detektors abhängig.
EMVA1288
Der EMVA1288 Standard wird in der industriellen Bildverarbeitung zur Charakterisierung und Beschreibung von Sensoren und Kameras eingesetzt. Ziel ist die Vergleichbarkeit von Kameras zu verbessern und radiometrische Angaben zu erhalten. Basis der Charakterisierung ist die Photonen-Transfer-Methode.
F-mount
Bezeichnung für den mechanischen Anschluss eines Nikon Objektives. Dabei wird die Montageart und der Abstand zur lichtempfindlichen Fläche definiert.
Füllfaktor
Bei photoempfindlichen Sensoren (z.B. CCD oder CMOS) gibt der Füllfaktor das prozentuale Verhältnis der lichtempfindlichen Fläche zur Gesamtfläche eines einzelnen Bildpunktes (Pixels) an.
FWHM
FWHM (Full Width at Half Maximum) beschreibt die Halbwertsbreite eines Signals, das durch ein Maximum gekennzeichnet ist (z.B. ein Impuls). Dabei misst man den zeitlichen oder auch räumlichen Abstand des Messsignals, bei dem das Signal auf die Hälfte des Maximalwertes abgefallen ist. Bei normalverteilten Messsignalen besteht folgender Zusammenhang zwischen der Standardabweichung σ und dem FWHM Wert:
FWHM = 2,35 · σ
Gating (elektronischer Verschluss)
Mit Gating wird allgemein das schnelle Ein- und Ausschalten eines elektro-optischen Verschlusses bezeichnet, um einen Detektor nur für einen kurzen Zeitraum zu aktivieren oder desaktivieren. Für Streakkameras kann die Photokathode der Streakröhre sehr effektiv als „Gate“ verwendet werden. Auch die Photokathode von Bildverstärkerröhren wird bei bildverstärkten CCD Kameras hierfür verwendet. Die Effektivität oder auch Signalunterdrückung (Shutter Ratio) zwischen ein- und ausgeschaltetem Betrieb kann über 106 betragen.
Getriggerte Ablenkung
Dieser Ablenkmodus zeichnet sich dadurch aus, dass die von der Photokathode ausgesendeten Photoelektronen mit jedem Triggersignal einmal über den Phosphorschirm abgelenkt werden. Die Ablenkfrequenz kann dadurch bis in den Bereich von Einzelpulsen reduziert werden. Die Ablenkung wird durch eine Spannung erzeugt, die sich zeitlich sägezahnförmig ändert. Die Ablenkgeschwindigkeit kann dabei über viele Größenordnungen eingestellt werden.
GigE
Dies ist eine Bezeichnung für eine Schnittstelle die auf dem Gigabit Ethernet Standard aufgebaut ist. Kameras mit GigE bzw. GigE VisionTM Schnittstelle verfügen über spezifizierte Befehle.
Grenzauflösung
Damit wird das Vermögen eines optischen Systems bezeichnet benachbarte Bildpunkte noch als separate Elemente erkennen zu können. Die Messung kann mittels visueller Beobachtung eines z.B. sinusförmig modulierten Signals erfolgen. Die räumliche Frequenz bei der das Auge noch eine Modulation erkennen kann wird angegeben. Die Modulation selbst entspricht dabei etwa 5%. Unter der Annahme, dass die MTF und die LSF einer Gaußfunktion entsprechen, stehen Halbwertsbreite (FWHM) der Linie und Grenzauflösung (RL) wie folgt in Verbindung.
FWHM = 0,92 / RL
Halbwertsbreite
Identisch mit FWHM
Hochgeschwindigkeits-Kamera
Videokamera die eine deutlich höhere Bildaufnahmefrequenz erlaub als herkömmliche Videokameras die mit 50 Bilder/Sek arbeitet.
IR
Die Abkürzung IR steht für infrarot und bezeichnet allgemein Licht mit Wellenlängen von 780 nm bis 1mm. Im Zusammenhang mit Streakkameras oder Hochgeschwindigkeitskameras ist nur ein Teil des nahen Infrarotbereichs (NIR) von 780 nm bis ca. 1.500 nm relevant.
Interframe Zeit
Bei der Bildaufnahme durch eine CCD oder CMOS Kamera wird mit Interframe Zeit der Zeitabschnitt bezeichnet, während der nicht eindeutig definiert werden kann zu welchem Bild ein optisches Signal beiträgt. Wichtig ist eine kurze Interframe Zeit besonders bei Kameras für PIV Anwendungen.
Jitter
Mit Jitter wird die zufällige und schnelle Veränderung der zeitlichen Relation verschiedener Signale oder Signalteile zueinander bezeichnet. Bei Streakkameras kann z.B. die Verzögerung eines optischen Messsignals in Bezug auf das Triggersignal der Ablenkeinheit oder der Ablenkspannung selbst einer schnellen stochastischen Veränderung unterliegen. Werden dann bei der Messung mehrere identische Signale auf dem Phosphorschirm überlagert, so ändert sich deren Position zueinander was zu einer räumlichen und folglich zeitlichen Verbreiterung des Messsignals führt.
LSF
LSF steht für Line Spread Function und bezeichnet das Profil einer durch ein optisches System übertragenen dünnen Linie.
Luminous Gain
Bei elektro-optischen Komponenten wird damit die für einen Betrachter erkennbare Verstärkung bezeichnet. Das Einganssignal und das Ausgangssignal werden entsprechend der spektralen Augenempfindlichkeit bewertet. Als Eingangssignal wird typischerweise die Strahlung eines Plankschen Strahlers mit definierter Farbtemperatur eventuell mit zusätzlichem IR Filter verwendet. Das Ausgangssignal wird entsprechend der Augenempfindlichkeit bewertet und in Lux gemessen.
Machine Vision
Diese auch im deutschen Sprachbereich gebräuchliche Bezeichnung steht für Industrielles Sehen oder allgemeiner für Industrielle Bildverarbeitung. Bei Optronis werden damit Kameras der CamPerform-Serie bezeichnet deren Bilddaten direkt über standardisierte Schnittstellen wie CoaXPress oder CameraLink übertragen werden. Dies erlaubt die Bildverarbeitung in Echtzeit weshalb die Kameras oft für industrielle Überwachungsaufgaben eingesetzt werden.
MCP
Die Abkürzung steht im Zusammenhang mit elektro-optischen Detektoren für Micro-Channel Plate. Damit wird eine dünne Platte bezeichnet, die von einer sehr großen Zahl von Löchern bzw. Kanälen durchsetzt ist. Der Abstand der Kanäle liegt typisch im Bereich von 10 bis 12 µm bei einem Durchmesser von 6 µm. Die Innenseiten sind mit einer leitfähigen Schicht überzogen, die beim Auftreffen eines Photoelektrons Sekundärelektronen emittiert. Entlang des Kanals wird eine Spannung angelegt. Trifft ein Photoelektron auf die Kanalwandung so entstehen immer mehr Elektronen entlang des Kanals was als Verstärkung der Anzahl der eintreffenden Elektronen betrachtet werden kann. MCPs werden in Bildverstärker der zweiten Generation (Gen. 2 Bildverstärker) eingesetzt, um eine sehr hohe und durch die Veränderung der angelegten MCP Spannung einstellbare Verstärkung zu erhalten.
Modulation
Allgemein wird damit die Veränderung eines Trägersignals bezeichnet. Bei optischen Signalen im Zusammenhang mit Streakkameras bezeichnet die Modulation die Veränderung der Intensität als Funktion der Zeit (zeitliche Modulation) oder auch der Position (räumliche Modulation). Werden mehrere Pulse mit einer bestimmten Halbwertsbreite (FWHM) eng benachbart angeordnet, so überlagern sie sich und bilden einen kontinuierlichen Signalpegel dessen Dach eine Modulation aufweist. Die Modulation (m) wird berechnet durch Messung der maximalen Intensität (Imax) und der minimalen Intensität (Imin).
m = (Imax – Imin) / (Imax + Imin)
MTF
Diese Abkürzung steht für Modulation Transfer Function. Die räumliche Auflösung elektro-optischer Systeme kann mit der MTF beschrieben werden. Dabei wird ein Signal mit sinusförmiger Modulation am Eingang des Systems angelegt und die Modulation am Ausgang als Funktion der räumlichen Frequenz gemessen.
NIR
Nahe Infrarotstrahlung. Siehe auch IR.
Optischer Trigger
Diese auch als Bildtrigger bezeichnete Funktion von Hochgeschwindigkeitskameras erlaubt das Auslösen der Aufnahmesequenz, sobald sich der Inhalt eines Teils des Bildes ändert. Die Kamera überwacht hierzu den Bildbereich und startet bzw. stoppt die Aufnahme bei Helligkeitsänderungen.
Orthogonale Ablenkung
Photokathode
Lichtempfindliche Schicht die beim Auftreffen elektromagnetischer Strahlung Elektronen emittiert. Die Elektronenemission ist über einen sehr weiten Bereich proportional zur einfallenden Strahlungsintensität. Die Empfindlichkeit für Licht im sichtbaren Bereich hängt stark von der Wellenlänge (Energie) des auftreffenden Lichtes ab. Typische spektrale Empfindlichkeitskurven werden mit S1, S20 oder S25 bezeichnet. Die Emission erfolgt dabei praktisch ohne zeitliche Verzögerung innerhalb weniger als einer Pikosekunde.
PIV
Particle Imaging Velocimetrie (PIV) bezeichnet eine Messmethode, bei der durch die Aufnahme zweier Bilder mit definiertem Zeitabstand die Position verschiedener Partikel erfasst und damit deren Geschwindigkeit abhängig von der Bildposition bestimmt werden kann. Hochgeschwindigkeitskameras erweitern das PIV Leistungsspektrum und ermöglichen die Aufnahme von sehr schnellen Bildfolgen.
Pixel (Bildpunkt)
Kleinster Teil eines digital aufgenommenen oder verarbeiteten Bildes.
Quanteneffizienz
Damit wird bei einem Photodetektor die Anzahl der im Mittel generierten Elektronen im Verhältnis zur Anzahl der aufgetroffenen Photonen bezeichnet. Die Quanteneffizienz (QE) von Photokathoden hängt stark von der Wellenlänge des auftreffenden Lichtes ab. Typische Werte liegen bei 1..15%. Bei CCD order CMOS Sensoren liegt die Quantenausbeute deutlich höher bei bis zu 80%.
Räumliche Auflösung
Die Fähigkeit eines optischen oder elektro-optischen Systems feine Strukturen abbilden oder wiedergeben zu können wird mit räumlicher Auflösung bezeichnet. Die Angabe der räumlichen Auflösung kann als Grenzauflösung oder als Halbwertsbreite erfolgen.
Rauschen
Generell wird damit bei optischen Detektoren die statistische Fluktuation des Ausgangssignals bezeichnet. Es muss zwischen der zeitlichen Fluktuation und bei zweidimensionalen Sensoren auch die räumliche Fluktuation unterschieden werden. Die zeitliche Fluktuation setzt sich aus dem Dunkelrauschen und dem Schrotrauschen (Rauschen der durch das einfallende Licht erzeugten Elektronen) zusammen. Darüber hinaus kann insbesondere bei CCD und CMOS Sensoren systematisch ein räumliches, von Pixel zu Pixel unterschiedliches Signal entstehen, das mit Fixed Pattern Noise (FPN) bezeichnet wird. Der Begriff des räumlichen Rauschens ist dabei missverständlich, da es sich hierbei physikalisch nicht um eine stochastische Rauschquelle handelt. Diese ist mehr eine Eigenschaft des Detektors, die durch entsprechende mathematische Operationen nahezu vollständig unterdrückt werden kann.
Rücklauf
Bei getriggerten Ablenkeinheiten von Streakkameras wird der Elektronenstrahl nach jedem Triggerimpuls zunächst mit definierter Geschwindigkeit über den Phosphorschirm gelenkt. Nach diesem Hinlauf muss die Ablenkspannung wieder auf ihren Ausgangswert gebracht werden. Dabei wird der Elektronenstrahl in umgekehrter Richtung über den Schirm gelenkt. Dies wird mit Rücklauf bezeichnet. Der Rücklauf ist in seiner Geschwindigkeit nicht definiert. Sollten während des Rücklaufs Elektronen von der Photokathode generiert werden, so wird dieses Signal dem Hinlauf überlagert sofern kein Gating oder Blanking erfolgt.
Slow-Motion
Slow-Motion oder auch Zeitlupe kennzeichnet Bildfolgen die im Vergleich zur Aufnahme langsamer dargestellt werden. Damit lassen sich schnelle Vorgänge zeitlich präziser analysieren. Slow-Motion Systeme der CamRecord-Serie erfassen Bilder mit hoher Bildrate und speichern diese auch bei voller Bildrate ab. Diese Speicherung unterscheided die Slow-Motion Kameras von Machine Vision Kameras der CamPerform-Serie.
Streakröhre
Die Streakröhre wird als zentrales Element einer Streakkamera eingesetzt. Diese Vakuumröhre besteht aus einer Photokathode, einer elektrostatischen Fokussierung, Ablenkplatten und einem Phosphorschirm. Von der Photokathode generierte Elektronen werden durch eine angelegte Spannung in Richtung Phosphorschirm beschleunigt und können im Bereich der Ablenkplatten orthogonal zur Beschleunigungsrichtung abgelenkt werden. Dabei verschiebt sich das auf dem Phosphorschirm sichtbare Bild proportional zur Ablenkspannung. Streakröhren können mit einem Ablenkplattenpaar oder mit zwei orthogonal zueinander angeordneten Ablenkplattenpaaren hergestellt werden.
Synchronisation
Allgemein bezeichnet Synchronisation die zeitliche Übereinstimmung verschiedener Prozesse. Bei Streak-Kameras wird mit Synchronisation die Übereinstimmung der Ablenkung mit dem zu messenden optischen Ereignis bezeichnet. Bei High-Speed Kameras besteht die Möglichkeit die Bildaufnahmerate mit einem externen Takt zu synchronisieren. Dies ist jedoch getrennt vom Triggern einer High-Speed Kamera zu betrachten, bei dem z.B. der Beginn einer Aufnahmesequenz initiiert wird.
Synchroscan
Synchroscan ist ein typischer Streak Kamera Betriebsmodus. Im Synchroscan-Betrieb wird eine sinusförmige Spannung an die Ablenkplatten angelegt, um bei sehr hohen Ablenkfrequenzen im Bereich 40 bis 250 MHz arbeiten zu können. Durch die Überlagerung sehr vieler einzelner Signale auf dem Phosphorschirm erlaubt dieser Modus die Erfassung auch sehr schwacher Signale.
Taper
Damit werden Bündel von lichtleitenden Fasern bezeichnet, die fest miteinander verschmolzen werden. Durch Verziehen des Bündels während der Verschmelzung und entsprechendes Ablängen des Faserbündels werden unterschiedliche Durchmesser an Bündelein- bzw. Ausgang erreicht. Typischerweise werden Taper eingesetzt um das Licht eines großen Phosphorschirms auf die kleinere, lichtempfindliche Fläche eines CCD Sensors zu leiten.
Trigger Modus
siehe „Getriggerte Ablenkung“
Trigger Vorbereitung
Soll ein bestimmtes Ereignis mit einer Streakkamera oder einer Hochgeschwindigkeits-Kamera festgehalten werden, so muss die Kamera hierfür vorbereitet werden. Bei Streakkameras wird der Einzelschussbetrieb (Single-Shot) aktiviert und die Bildaufnahme mit dem Befehl „Snap-Shot“ gestartet. Bei High-Speed Kameras wird eine Aufnahme gestartet. Beide Kameratypen warten dann bis ein entsprechendes Triggersignal die Aufnahme startet.
UV
Die Abkürzung UV steht für Ultraviolett. Sie bezeichnet allgemein einen nicht sichtbaren Teil des Lichtspektrums mit Wellenlängen von ~10nm bis 400 nm.
Videokamera
Hiermit wird eine Kamera bezeichnet, die aufeinanderfolgende Bilder zur Darstellung einer gegenständlichen Bewegung aufzeichnet. Dies ist im Gegensatz zu einer Streakkamera zu verstehen, die nicht gegenständliche Bilder aufnimmt um typischerweise zeitliche Änderungen der Lichtintensität zu messen.
Verstärkungs-Uniformität
Die Verstärkung oder Empfindlichkeit elektro-optischer Komponenten wie Bildverstärker, Streakröhren oder CCD und CMOS Sensoren kann sich abhängig von der Position über die verstärkende Fläche ändern. Die Abweichung der Verstärkung vom Mittelwert kann als Nichtuniformität bezeichnet werden, wird aber typischerweise als Verstärkungs-Uniformität bezeichnet.
Verzerrung (geometrisch)
Bildverarbeitende optische und elektro-optische Systeme können abhängig von der Bildposition verschiedene Vergrößerungen aufweisen. Dadurch werden die Proportionen im Bild nicht genau wiedergegeben. Typische Verzerrungen wie Kissen- oder Fassverzerrungen können insbesondere bei faseroptischen Tapern oder Streakröhren mit großer Photokathode auftreten.
Wellenlänge
Physikalische Beschreibung für eine Eigenschaft des Lichtes, die als Farbe wahrgenommen wird.
X-ray
Englische Bezeichnung für Röntgenstrahlen.
YAG Laser
Hiermit wird eine Festkörperlaser bezeichnet, der einen Yttrium Aluminium Garnet Kristall als aktives Lasermedium einsetzt. Durch Dotierung des Kristalls mit Neodym (Nd) entsteht ein Nd:YAG Laser.
Zeitbasis
Bei Streak-Kameras wird damit die Dauer des Messfensters bezeichnet. Diese ergibt sich durch die eingestellte Ablenkgeschwindigkeit und die Größe des von der Auslesekamera erfassten Teils des Phosphorschirms der Streakröhre.
Zeitliche Auflösung
Damit wird die Fähigkeit eines Systems bezeichnet, kurze Messsignale mit ihrer richtigen Dauer zu erfassen. Die zeitliche Auflösung eines Streakkamera Systems wird oft als die Impulsdauer angegeben, die unter Verwendung eines wesentlich kürzeren Impulses gemessen wird.
Zoom Objektiv
Objektiv dessen Brennweite sich einstellen lässt. Dadurch ergibt sich eine höhere Flexibilität bei der Auswahl des Beobachtungsabstandes und des Bildausschnittes. Gegenüber Objektiven mit fester Brennweite zeigen Zoom Objektive typischerweise eine etwas stärkere Verzerrung und geringere Lichtstärke.